Geisterstunde

Es weint der Wind ums Ahnenschloss,
da trabt aus tiefster Grüfte Grunde
das Fürspenst, fahl, mit hohlem Schrei:
"Ich bin dafür, was es auch sei!"
Es ist die Geisterstunde.

Ein Mondstrahl spaltet Geist samt Ross:
"Dagegen!" hallt ein andrer Schrei.
Glutrot die zweite Rüstung glänzt:
"Zieh blank! Ich bin das Widerspenst!"
Es ist die Geisterstunde.

Stahl klirrt auf Stahl - verruchte Tat!
O schaudre, wenn du Spenster kennst!
Schwarz träuft vom Schwerte Bruderblut,
es gellt der Hohn, es brüllt die Wut!
Es ist die Geisterstunde.

Ein Geisterbanner just sich naht
und schleudert wacker Spruch und Fluch:
Schon lässt er rechts den Geist versinken,
da wächst ein neuer aus dem Linken.
Es ist die Geisterstunde.

 

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